Nachtrag, hässlich

In der alltäglichen Kommunikation – ob privat oder geschäftlich – ist mir etwas aufgefallen, was bisher nicht so war oder mir bislang nicht auffiel: Exemplarische Aufzählungen und (Ausschnitte aus) Handlungsabfolgen werden sehr oft mit dem Anhängsel „und alles.“ versehen und der Satz damit beendet.

(1) Da habe ich Äpfel und Birnen gekauft und alles.
(2) Ich habe heute die Wäsche gemacht und alles.

In (1) ist nicht davon auszugehen, dass der Sprecher alles (=das komplette Warenangebot des Ladens) kaufte, in (2) ist wahrscheinlich weder die komplette Wäsche gemeint, noch der gesamte Haushalt. Das finale „und alles“ ergänzt das Vorangegangene somit vermutlich um ein unbestimmtes „Mehr“. Dies „Mehr“ ließe sich auch durch andere, elegantere und auch nicht längere Satzkonstruktionen ausdrücken:

(1*) Da habe ich unter anderem auch Äpfel und Birnen gekauft.
(2*) Ich habe heute die Wäsche gemacht und die Fenster geputzt.

Diese sprachliche Marotte schafft es sogar ins Englische. Bei Deutschen habe ich in englischen Gesprächen schon das Anhängsel „and everything“ entdeckt, das in gleicher Verwendung auftrat.

Ist das eine neue Marotte“, ey“?

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