Modal Split, Alter & Geschlecht

Montagabend sprach ich mit einigen verkehrsaffinen Menschen unter anderem über die Modal Split-Erhebung. Wir waren uns im Gespräch recht schnell einig, dass der gefühlte Modal Split sowohl alters- und geschlechtsabhängig unterschiedlich ausfällt. Niemand von uns hatte aber über das Gefühl hinaus eine belastbare Information, also machte ich mich kurz auf die Suche.

Unsere Hypothese lautete: junge, sportliche Männer fahren mehr Rad, als ältere Menschen oder Frauen.

In der Aachener Modal-Split-Erhebung von 2011 (PDF) werden zwar als Vorüberlegung soziodemographische Merkmale dargestellt. Dort wird zum Beispiel auf die Altersstruktur in der Städteregion auf Folie 21 eingegangen. Auch wenn eine eindeutige Legende fehlt, scheint es, als wären hier sogar Frauen und Männer in den Altersklassen unterschieden.

Ein späterer statistischer Rückgriff auf Alter und Geschlecht fehlt jedoch in dieser Präsentation.

Dabei gibt es in anderen Modal-Split-Untersuchungen klare statistische Hinweise auf unterschiedliche Nutzungsarten abhängig von Alter und Geschlecht.

Wuppertal 2013 (Link):

„Modal-Split nach Geschlecht: (m/w)

  • Fuß: 13,9 | 16,3
  • Rad: 2,2 |  0,9
  • ÖV: 23,5 | 27,2
  • MIV: 60,4 | 55,6″

Während die Nutzung der Verkehrsarten im Modal-Split bei Fuß, ÖV und MIV sehr ähnlich ist, zeigt sich beim Rad eine mehr als 2x höhere Nutzung bei Männern.

In der Auswertung des Deutschen Mobilitätspanels (PDF) wird auf Seite 80 folgendes Diagramm hinsichtlich des Zusammenhangs von Alter und Modal-Split gezeigt:

Man sieht schnell, dass sich die Verteilungen der Verkehrsmittel nach Alterklasse teilweise drastisch unterscheiden. Die Alterklasse zwischen 10 und 17 Jahren hat mit 22% den höchsten Rad-Modal-Split, gefolgt von der Alterklasse 61 bis 70 Hahre mit immer noch 14 %. Zwischen 18 und 60 Jahren bleibt der Radverkehrsanteil bei ungefähr 12 % recht stabil.

Fazit

Der Einfluss von Alter und Geschlecht ist auf den Modal-Split größer als manch andere Faktoren. In einer Untersuchung sollten diese Faktoren mithin klarer analysiert werden. In der Analyse sollten jedoch nicht nur die Modal-Split-Werte dargestellt, sondern auch mögliche Ursachen im unterschiedlichen Verhalten gesucht werden.

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