ADFC Fahrradklima 2014

Gestern wurde der ADFC-Fahrradklimatest 2014 veröffentlicht. Aachen ist dabei leider nicht besser weggekommen, als beim letzten Mal. In der Gesamtbenotung ist die Kaiserstadt sogar leicht abgefallen.

Besonders konform gehe ich mit dem Zitat von Staatssekretär Bomba:

„Die Fahrradfreundlichkeit ist aber auch ein guter Gradmesser für die Lebensqualität einer Stadt. Wir können den Anteil des Radverkehrs weiter erhöhen, wenn sich Radfahrerinnen und Radfahrer gut und sicher im Straßenverkehr fühlen. Der Fahrradklima-Test gibt genau darüber Aufschluss.“

Und auch der Aussage von ADFC-Bundesvorsitzendem Ulrich Syberg kann ich nur beipflichten:

„Wenn sogar die Intensiv-Radfahrer sagen, dass sie sich mit dem Rad auf der Straße nicht sicher fühlen, dann schrillen bei uns die Alarmglocken. Denn wir wissen aus internationalen Studien, dass die gefühlte Sicherheit der entscheidende Faktor ist bei der Frage: Steige ich aufs Rad oder ins Auto. Wer mehr Radverkehr will, muss hier ansetzen.“

Leider interessiert in Aachen die gefühlte Sicherheit wenig. Lediglich auf die Statistik der Radunfälle wird immer wieder Bezug genommen, wenn es um Neuplanungen der Flächenverteilung und der Wegeführung geht.

Weiterhin sagt er:

„Gegen das große Ärgernis der zugeparkten Radwege hilft nur höherer Verfolgungsdruck durch die Behörden“

Gerade in diesem Aspekt F7 „Falschparkkontrolle auf Radwegen“ erntet Aachen die schlechte Note 4,8. Genauso schlecht ist in Aachen ansonsten nur F21 „Führung an Baustellen“. Schlechter als 4,8 geht es in Aachen ansonsten nicht mehr. Den besten Wert erreicht Aachen übrigens in Kategorie F25 „geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung“ mit einer Benotung von 2,3.

Spannend finde ich auch die Lage im Vergleich der Städte über 200.000 Einwohner. Aachen liegt hier mit einer Gesamtnote von 3,9 stattliche 1,4 Punkte vom Tabellenführer Münster (2,5) entfernt, aber nur 0,7 Punkte entfernt vom letzten, nämlich Wiesbaden (4,6).

Abschließen möchte ich diesen Beitrag wieder mit einem Zitat von Syberg aus dem gleichen ADFC-Beitrag und einer Aachener Pressemitteilung:

„Investitionen in den Radverkehr sind Investitionen in die Zukunftsfestigkeit und Attraktivität einer Stadt.“

Laut Pressemitteilung des ADFC Aachen ist es jedoch so: „Während im Jahr 2014 noch ca. 750.000 € für den Radverkehr zur Verfügung standen, hat die Politik den Etat für 2015 auf nur noch 315.000 € zusammengestrichen. Gemäß dem Nationalen Radverkehrsplan der Bundesregierung sollten Städte in Deutschland pro Jahr 8-10 € pro Einwohner für den Radverkehr investieren, um eine ausreichende Förderung zu erzielen. Die Stadt Aachen gibt derzeit jedoch nur noch etwa 1,25 € pro Einwohner und Jahr aus.“

Laut Wikipedia hatte Aachen Ende 2013 241.683 Einwohner. Mit 8 € pro Einwohner gerechnet bräuchten wir also ein Jahresbudget von knapp 2 Millionen Euro.

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