Kleine große Filme über ))<>(( und Liebe

Mittlerweile gehe ich lieber in Kinofilme, die keine Kassenschlager aus Hollywood sind. Speziell deutsche Kinofilme glänzen eher durch nette und detaillierte Geschichten, die auch ohne Millionenbudgets für Special-Effects oder überbezahlte Schauspieler auskommen. Meine letzten beiden Nicht-Hollywood-Filme waren jedoch keine Deutschen.

Ich Du und wie Alle, die wir kennen (Me And You and Everyone We Know), USA 2005

In diesem Film spielen ausschließlich gescheiterte Existenzen. Richard und seine Frau haben sich getrennt; er bekommt die beiden Söhne und zieht mit ihnen in einen deutlich weniger schicken Stadtteil. Seine Söhne verbringen die meiste Zeit des Tages am Computer. Christine (gespielt von der Regisseurin selbst) fährt Rentner mit dem Auto durch die Gegend und vertreibt sich ihre Freizeit damit, Postkarten mit Hilfe ihrer Videocamera zu vertonen.
Alle Figuren sind in irgendeiner Art und Weise einsam und träumen davon, ihre Einsamkeit abzulegen. Dies trifft nicht nur auf die Erwachsenen zu, sondern auch auf die Söhne von Richard, die ihre Mutter vermissen und auf die beiden experimentierfreudigen Mädchen, die ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit einem Nachbar begehen wollen. – Insgesamt spiegelt der Film genau das wieder, was in den Köpfen der Figuren zu sein scheint: Träume und Phantasien.

Das Geheime Leben der Wörter (La Vida Secreta de las Palabras), Spanien 2005

Die angepasste und zuückgezogene Hanna verbringt gezwungenermaßen ihren Urlaub. Durch Zufall an der Küste, in deren Nähe eine Ölplattform, auf der vor Kurzem eine kleine Katastrophe passiert ist. Im Restaurant lauscht sie am Nebentisch, dass dringend eine Krankenschwester gesucht wird. Sie bietet sich an und betreut kurz darauf auf der Ölborinsel den bei der Explosion verletzten Josef, der bettlägerig auf ihre Hilfe angewiesen und krzfristig erblindet ist.
Er spricht ununterbrochen mit ihr; sie bleibt wie immer fast stumm. Doch nach und nach dringt Josef mit seiner leicht provokanten aber doch charmanten Art zu ihr durch. – Unglaublich, wie viel Liebe man in einem so reduzierten Film unterbringen kann. Wortkarger Film mit Heulgarantie!

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