Glück muss der Mensch haben

Eigentlich wollte ich den heutigen Flohmarkt blöd finden. Er hat den Namen „Flohmarkt“ eigentlich nicht mehr verdient. Es war eher ein wandernder Wochenmarkt, auf dem 95% professionelle Verkäufer Neuwaren angeboten haben.

Kurz, bevor wir schon wieder nach Hause wollten, entdeckte ich bei einem recht heruntergekommenen Verkäufer auf dem Boden ein schwarzes Radio (TS505) von Brionvega. Wer sich ein bißchen damit auskennt weiß, dass so ein Radio als Sammlerstück gut und gerne mal 300 €, ein Nagelneues ca. 250 € kostet.

Der Verkäufer wusste dies offensichtlich nicht und hat es mir zuerst für 5, nachdem es aber nicht spontan lief, sogar für nur 3 € angeboten. – Nun steht es bei mir auf dem Sideboard und versprüht den Charme der 60er Jahre. Glück muss der Mensch haben! 😉

Kürzliche Lehren

Sobald bei mir das lebenslange Lernen aufhört, möge bitte ein geladener Revolver zur Hand sein. Denn dann wird es langweilig. Und mit Langeweile ist nicht gut Kirschen essen.

In den vergangenen Tagen hatte das Leben zum Glück noch hilfreiche Lehrstücke zu folgenden Themen für mich:

  • In seine eigene Wohnung einbrechen ist schwerer als erwartet.
  • Besuch von alten Freunden aus der Heimat kann etwas sehr tolles sein.
  • Schwangere thailändische Au-Pair-Mädchen heiratet man als Deutscher am unkompliziertesten in Dänemarkt. Aus Liebe und aus Versicherungsgründen.
  • Sogar eine hochentwickelte Industrienation wie Deutschland schafft es, eine Wasserknappheit beim Discounter zu entwickeln.
  • Schlimmer als Wasserknappheit ist Speiseeisknappheit. Zumindest bei DEM Wetter.
  • Der Auf-die-Schnauze-Fall-Faktor bei den ersten persönlichen Kontakten mit Klickpedalfahrradschuhen wird zwar nicht unterschätzt, ist nun aber für mich deutlich nachvollziehbarer.
  • Cineastisch: Flirtige Treffen als ü30er Fotograf mit vierzehnjährigen Mädchen kann unerwartet erst zu appen Hoden und dann zum Tode führen. (Hard Candy)
  • Bei Heimweh hilft Rosinenstuten mit Gouda.
  • Es ist keine gute Idee, sich in beste Freunde/Freundinnen zu verlieben. Vermeidbar ist es jedoch auch nicht.

Transpersonales Vertrauen nach Belschner und Gennerich

Bei den Recherchen für meine Promotion bin ich vor einiger Zeit auf den Begriff des transpersonalen Vertrauens gestoßen, der von Carsten Gennerich in seinem Buch „Vertrauen – ein beziehungsanalytisches Modell“ in eine Reihe mit Systemvertrauen und Individualvertrauen (personales Vertrauen) gestellt wird.
Kürzlich bin ich auf die Skala Transpersonales Vertrauen (TPV) von Wilfried Belschner gestoßen und war zunächst froh, dass es zu dieser Art von Vertrauen bereits einen validierten Fragebogen gibt.

Nach einiger Überlegung bin ich jedoch dazu gekommen, dass es sich bei dem Terminus um ein „Teekesselchen“ handelt: zwei verschiedene Bedeutungen und Verwendungen verstecken sich hinter dem gleichen Begriff. Während Belschner einen „transzendentalen“ Hintergrund hat und den Menschen als Teil des Kosmos sieht, meint Gennerich die Transparenz einer Person, durch die die soziale Rolle in manchen Situationen hindurchschimmert. Er sieht den Menschen also im Kontext der Gesellschaft.

Liege ich mit meiner Meinung richtig? Oder übersehe ich, dass beide Autoren eigentlich das Gleiche meinen?

Sei Du selbst.

„Ach Uwe!“ seufzt Melanie, als die beiden abends gemeinsam im Bett liegen und noch ein wenig Unterhaltungsliteratur schmökern. „Ich liebe Dich so, wie Du bist.“ – „Oh vielen Dank. Ich liebe Dich auch, mein Schatz.“ erwiedert Uwe, der etwas verlegen von seinem Eifel-Krimi aufschaut. „Ich würde dich aber noch mehr lieben, wenn du endlich damit anfangen würdest etwas mehr so zu sein, wie ich mir das eigentlich vorstelle. Kannst du nicht ab und an etwas weniger du sein?“

„Melanie! Wenn ich weniger ich, dafür aber mehr du wäre, dann hätten wir zwei du und kein ich mehr und damit ein wir weniger. Willst Du das eintauschen?“

Tschechische Zungenbrecher

Nachdem ich die Welt schon mit einer Sammlung tschechischer Sprichwörter bereichert habe, möchte ich nun noch tschechische Zungenbrecher ergänzen. Deutsche Zungenbrecher stellen ja schon für deutsche Muttersprachler ein Problem dar, tschechische Sprichwörter werden aber dank der Laute, die es im Deutschen einfach nicht gibt (z.B. das r mit Haken), zu einer Konzentrationsübung 😉 Die Satzaussagen sind wie auch bei anderssprachigen Zungenbrechern eher nachrangig…

Allen Voran mein Liebslingssatz, der gänzlich ohne Vokale auskommt:

Strč prst skrz krk.

(Steck den Finger in den Hals.)

„Fischers Fritze“ auf Tschechisch:

Petr Fletr pletl svetr. Pletl Petr Fletr svetr? Svetr pletl Petr Fletr.

(Peter Fleter strickte einen Pulli. Strickte Peter Fleter einen Pulli? Einen Pulli strickte Peter Fleter.)

Noch einen passenden zur Sommerzeit:

Zalyžařivšísi lyžař potkal nezalyžařivšísi lyžařku.

(Ein Skifahren gewesener Skifahrer traf eine nicht Skifahren gewesene Skifahrerin.)

Wer kennt noch andere Zungenbrecher? Dann bitte mit deutscher Übersetzung ergänzen! 😉