Nachtrag, hässlich

In der alltäglichen Kommunikation – ob privat oder geschäftlich – ist mir etwas aufgefallen, was bisher nicht so war oder mir bislang nicht auffiel: Exemplarische Aufzählungen und (Ausschnitte aus) Handlungsabfolgen werden sehr oft mit dem Anhängsel „und alles.“ versehen und der Satz damit beendet.

(1) Da habe ich Äpfel und Birnen gekauft und alles.
(2) Ich habe heute die Wäsche gemacht und alles.

In (1) ist nicht davon auszugehen, dass der Sprecher alles (=das komplette Warenangebot des Ladens) kaufte, in (2) ist wahrscheinlich weder die komplette Wäsche gemeint, noch der gesamte Haushalt. Das finale „und alles“ ergänzt das Vorangegangene somit vermutlich um ein unbestimmtes „Mehr“. Dies „Mehr“ ließe sich auch durch andere, elegantere und auch nicht längere Satzkonstruktionen ausdrücken:

(1*) Da habe ich unter anderem auch Äpfel und Birnen gekauft.
(2*) Ich habe heute die Wäsche gemacht und die Fenster geputzt.

Diese sprachliche Marotte schafft es sogar ins Englische. Bei Deutschen habe ich in englischen Gesprächen schon das Anhängsel „and everything“ entdeckt, das in gleicher Verwendung auftrat.

Ist das eine neue Marotte“, ey“?

Mumien als Druckmedium und Brennstoff

An dieser Stelle zitiere ich aus der Brand Eins, Ausgabe November 2005:
„1855 hatte der US-Geologe Isaiah Deck eine tolle Idee: Wie wäre es, wenn man Zeitungspapier fortan aus ägyptischen Mumien herstellte? Damals wurde Papier noch aus alter Baumwolle und Leinenkleidung produziert, die USA importierte Altkleider aus etwa 20 Ländern, aber dank der steigenden Zeitungsauflagen stiegen auch die Preise der Textilien enorm. Deck war in Ägypten bei der Suche nach den Smaragdminen von Cleopatra auf ein Mumienfeld gestoßen und hatte festgestellt, dass Mumienleinen eine sehr feine Textur hat, also rechnete er ein wenig: Ging man davon aus, dass das Einbalsamieren 2000 Jahre verbreitet war, die Lebenserwartung 33 Jahre betrug und es in Ägypten eine Bevölkerung von acht Millionen Menschen gab, lagen 500 Millionen Mumien im ägyptischen Sand. Die musste man nur ausgraben und in die USA bringen, riesige Schiffe mit verrotteten Leichen, die zu Matsch verarbeitet werden, um darauf Nachrichten zu drucken, die am nächsten Tag überholt sind. Super! Und was heißt schon Pietät: Die erst ägyptische Eisenbahn, die zu jener Zeit zwischen Kairo und Alexandria in Betrieb genommen wurde, wurde mangels Holz oder Kohle die ersten zehn Jahre ausschließlich mit zu handlichen Klaftern zerlegten Mumien angetrieben.“
– Den kompletten Artikel kann man hier nachlesen.

flickr rockt

Ich finde flickr immer cooler. Nun kann man nicht nur seine Welt via Blog in Texten teilen, sondern auch visuelle Gemeinsamkeiten finden. Besonders die Tag-Funktion ist simple & sexy.

Eine nette Spielerei von Erik F. Kastner stellt aus flickr und einem beliebigen Begriff eine zufällige Typografik zusammen:
asign - LB is for Ballard, SeattleDetail \"R\" on The Mallard TenderEadd a TAG!BeansT 020

Und bei flickr habe ich endlich auch Leidensgenossen gefunden, die jegliche Art von typografischen Fehlgriffen fotografisch festhalten und veröffentlichen. Unter dem Tag „TypoSuenden“ finden man den ganzen Mumpitz.

Schade finde ich nur, dass flickr seine Unabhängigkeit verloren hat und von Yahoo! gekauft wurde.

Hacker en France

Nun wurden schon zum zweiten Mal die Blogs von Heidrun und Barbara von irgendwelchen Türken gehackt, um politische Parolen unter’s Volk zu bekommen.

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Ihr vertrauen an armenien
ind in diesem link seite angegeben guckt euch die seite an ich bin mir sicher das die Seite alles erklären wird Was die armenin Sind!!??

–> İŞTE ERMENİLER

0wned by
Yusuf Kara & aLpTurkTegin
Greetz: eno7 | Firtina_Kemal

 

 

Grundformen der Angst von Fritz Riemann

Nach einer ersten Empfehlung Jürgens, das Buch von Fritz Riemann „Grundformen der Angst“ zu lesen, habe ich begonnen, das Hörbuch zu hören.
Zuerst einmal musste ich feststellen, dass es nicht alleine um Angst geht, sondern vielmehr um den erneuten Versuch, Schubladen zu beschriften, in die man Menschen stecken kann. Riemann, der in meinem Geburtsjahr bereits starb, hat vier Schubladen gebildet:

  • schizoid
  • depressiv
  • zwanghaft
  • hysterisch

Ich habe die vier CDs noch nicht vollständig gehört, denke jedoch, dass ich mich bisher nach seiner Kategorisierung als schizoid bezeichnen würde.

Auch wenn es lange dauert und Aufmerksamkeit bedarf, das Buch zu lesen bzw. die vier CDs zu hören, empfehle ich es hiermit auch. Ich glaube, dass die Sichtweise auf Angst eine interessante Perspektive auf sich selbst und seine Mitmenschen sein kann.

Ich möchte hinzufügen, dass das Wort „gleichsam“, dass ich sonst so gerne mag, in diesem Buch dermaßen überstrapaziert wird, dass es unangenehm auffällig wird.

Schleichwerbung // Einsatz für vier Buchstaben

Vor nicht allzu langer Zeit gab es in den Medien Berichte über Schleichwerbung in Fernsehsendungen. Dabei ging es vor allem um Soaps.
Bei genauem Hinsehen bei der RTL-Serie „Einsatz in vier Wänden“ fällt auf, dass nahezu alle(!) Möbel, die neu aufgebaut werden, auch im IKEA-Katalog zu finden sind. Ist das erlaubt, offensichtliche Werbung für einen Möbellieferanten zu machen, ohne dies als Werbung zu markieren?
Ist es evtl. IKEAs Antwort auf die Soap-Idee von Procter&Gamble?