Erinnerungen an die Berge

Mein Eindruck von „draußen sein“ beschränkt sich aktuell auf dunkle Himmel, neblige Morgen und Nieselregen bei 3° C.

Grund genug, dass ich mich lachend daran erinnern mag, wie es noch vor einigen Monaten war. Da war alles anders. Mit den Mountainbikes in den Alpen. Toll! Leute: Danke für das wunderbare Erlebnis mit Euch.

Ich freue mich schon riesig auf die nächsten Male…!

 

6.700 km Luftlinie ostwärts

Nun steht es quasi fest. Nach dem Mountainbike-Abenteuer in den Alpen in diesem Jahr, geht es nächstes Jahr in den Osten. 6.700 km fast parallel zum Äquator Richtung China. Zielpunkt Mongolei. Natalie und ich haben bereits Reiseführer gekauft, die sich lesen, als würde man auf die Schippe genommen. Ein Wortlaut ähnlich dem Reiseband aus dem „Land des schadhaften Lächelns“. Pustekuchen! – Das hier wird alles echt sein.

Lederstiefel brauchen wir schreibt man uns. Und wasserdichte Alukisten werden empfohlen. Und alles was pingelig ist, kann zuhause bleiben. Super. Zum ersten Mal in meinem Leben denke ich ernsthaft darüber nach, Reitunterricht zu nehmen. Schließlich sind Kamele und Pferde in der Mongolei gebräuchlichere Reisegefährte als die Bahn. Es gibt nämlich tatsächlich nur eine einzige Bahnstrecke von Russland nach China.

Kulinarisch interessant: Ziege in der Milchkanne oder noch besser Murmeltier im eigenen Fell gegart. Schießen, ausnehmen, heiße Steine in die geöffnete Körperhöhle und warten. So isst man abends in der Mongolei.

Ich finde es wild. Und ich freue mich wahnsinnig drauf, so etwas zu erleben!

Wir haben das Paradies gefunden.

Wir haben es gefunden: das Paradies. Darüber waren wir uns wortlos einig. Von jetzt auf gleich war da dieser unglaubliche Ort inmitten einer kargen und schroffen Landschaft; plötzlich machte sich dieses Tal auf. Wald am Gleithang, Geröll am Prallhang. Dazwischen satte Wiesen mit noch satteren Kühen und ein kristallener Bach, der sich über dicke Brocken kräuselte. Kurzum war es der perfekte Moment, den dieses Foto nicht im Geringsten wiedergeben kann. Aber wenn ich es sehe, freue ich mich über jeden Tropfen Schweiß und jedes gefluchte Wort, was ich brauchte, um dort hin zu kommen.

Neben mir freuen sich Thomas, Doro und Harry.

Dramatischer Appetit

Es war eine kleine Überraschung, dass wir die beiden jungen Männer kennenlernten. Nach einem Abendessen in Bozen (IT) landete ein Flyer auf unseren Tisch, der für ein literarisches Theater warb. Vorgeführt von VADA – Verein zur Anregung des Dramatischen Appetits e.V. Vorgeführt wurde ein Stück, dass aus Textpassagen des Berliner Autos Paul Scheerbart zusammengesampelt wurde.

Es war anregend, lustig, skurril. Insgesamt gut und gelungen. Und auch inhaltlich prima war der Kern der Theaterkombo: das vadaistische Manifest.

Mehr dazu unter http://vada.twoday.net/ und http://www.vada.cc.

Kurzreviews vom Filmfest Emden/Norderney

Die Auswahl der Filme des diesjährigen Filmfestes Emden/Norderney zeigte Geschmack und ich daher Gefallen. Leider habe ich es trotzdem nur in drei der vielen Filme geschafft.

Was wenn der Tod uns scheidet?
Neun Schicksale von Menschen, die einander verlieren und verloren. Vermutliche Triebfeder des Films: Vernunft und Verlust

Vier sind einer zuviel
Eine Frau erkennt die Liebe zu Ihrem Mann erst wieder, als er sich selber wieder findet. Uncineastische Liebes-Komödie mit Happy-End. – Auf den Film kann man gut im Kino verzichten und auf die Fernsehausstrahlung warten.

When did you see your father last time?
Als sein Vater im Sterben liegt, erkennt der Hauptdarsteller in vielen Flashbacks in verschiedene Zeiten der Vergangenheit, was für ein Vater der Vater wirklich für ihn war: ein ziemlicher Drecksack.

Tschechische Zitate

Zusätzlich zu meiner Sammlung tschechischer Sprichwörter und Redewendungen habe ich noch drei schöne Zitate von tschechischen Autoren gefunden:

Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg. Das was wir Weg nennen, ist zögern.

Franz Kafka

Wer Gott ins Fenster schaut, langweilt sich nie.

Milan Kundera

Wir leben in einer Welt, in der alles möglich ist und nichts gewiss.

Vaclav Havel